Mobbing – Dazugehören oder Abrutschen

girls games


Mädchen verbünden sich mit kleinen Ritualen, lassen jemanden auflaufen und geraten sich danach wegen Schuldzuweisungen in die Haare, sind schrecklich wütend und zehn Minuten später wieder die besten Freundinnen. Cool sein ist alles. Verantwortlichkeit ist uncool. Ihre Sprunghaftigkeit ist faszinierend, genau so wie ihre Beharrlichkeit, jemanden doof zu finden! Die Spielregeln entbehren einer äusseren Logik und scheinen doch innerlich motiviert. Etwas bricht; Etwas brodelt. Ein fortwährendes Spiel.
«In den letzten Jahren bin ich immer wieder mit Mobbing unter Kindern konfrontiert worden. Sei es durch die Medien, private Kontakte oder Jugendbuchvorschläge. Es ist ein aktuelles und wichtiges Thema. Nicht nur bei den Erwachsenen, sondern auch bei den Kindern und Jugendlichen.
Ein Tanzstück zu diesem prägenden Thema interessiert mich. Im Alter wo es sich einschleicht, an der Übergangsschwelle. Die Kinder in ihrem Tun ernst nehmen und ihnen gleichzeitig etwas über sich selbst erzählen; etwas aufbrechen, zudem sie sonst wenig Distanz haben. Lustvolles Tanztheater erlebbar machen, zu einem Thema, das alles andere als lustig ist.
Tanztheater kann Emotionen umsetzen und aufdecken, die aus dem Alltag bekannt sind. Auf dem indirekten Weg über die Bühne, kann für die Kinder eine persönliche Auseinandersetzung stattfinden, ohne dass sie sich selbst entblössen.»

Impressionen

Fotos von Bernhard Fuchs & Nina Mann

Motivation / Entstehung

«Das Thema ‚Dazugehören’ – oder eben nicht Dazugehören’ –, ist universell.
Kinder wie Erwachsene kennen dieses Gefühl; grundsätzlich wollen wir alle dabei sein. Dabei sein in der Gemeinschaft der Starken und Guten.
Als Erwachsene haben wir ein breiteres Spektrum an Strategien, die wir anwenden können, wenn wir uns einer Gruppe verbunden fühlen. Kinder einer bestimmten Gruppe, eines bestimmten sozialen Gefüges oder mit einer labilen Persönlichkeitsstruktur haben jedoch oft keine Wahl. Sie müssen die Herausforderungen des Anführers oder der Anführerin einer Gruppe annehmen. Sonst sind sie Aussenseiter.
Das Stück beschäftigt sich mit dem Verhaltenskodex der Mädchen. Ihre Spiele sind anders als die der Jungs. Mädchen sind kommunikativer über die Sprache, wie auch über die körperliche Berührung. Sie sind subtiler, und – auf den ersten Blick –, weniger brutal und direkt als die Jungs. Dafür können sie umso perfider, intriganter und gemeiner sein.
Sich wiederholende Erlebnisse des Ausgestossen–Seins prägen uns alle, umso stärker, desto Unbewusster sie sind. Kinder direkt auf dieses Thema anzusprechen ist oft schwierig. Über den indirekten Weg der Bühne kann eine persönliche Auseinandersetzung stattfinden, ohne sich selbst zu entblössen.»
Brigitta Schrepfer

Mitwirkende

Idee/ Inszenierung Brigitta Schrepfer
Choreographie Brigitta Schrepfer in Zusammenarbeit mit den Tänzerinnen
Tanz Tanja Büchel, Ursina Hemmi (Maja Brönnimann), Eveline Mueller (Martina Sommer), Marina Rothenbach (Magali Conz), Moni Wespi (Theres Burla)
Musik Komposition Michael Wernli, sowie bestehende Kompositionen
Bühnenbild Michael Omlin
Lichtdesign/ Technik Philipp Oettli, Valentina Vuksic, Fiona Zolg
Kostüme Judith Steinmann
Foto Werbematerial Bernhard Fuchs
Dauer ca. 55 Minuten

 

Medienstimmen

Mädchenspiele!
Tänzerisch präzise und leichtfüssig kommen sie daher, die Freundschaften, Eifersüchteleien, Konflikte und Bedürfnisse. Sozialer Alltag, phantasievoll choreografiert von Brigitta Schrepfer… Ihr ist mit den Tänzerinnen ein ausdrucksvolles Stück Körpersprache gelungen. Tanzend erzählen sie Geschichten mitten aus dem Leben, entstanden im Kopf, erfüllt mit dem Herzen und umgesetzt mit dem Körper. Eine ganzheitliche Sprache aus Bewegung und Musik, die ohne Worte auskommt und ankommt.
(Die Südostschweiz, Glarnerland, 6.10.05)

…eindrücklich umgesetzt
Auch den fünf Tänzerinnen im Alter von 22 bis 28 Jahren waren diese Verhaltensmuster und die zugehörigen Emotionen nicht fremd. Entsprechend überzeugend, ausdrucksstark und tänzerisch gekonnt setzten sie die Idee um. In einem eigentümlichen Mix aus Pantomime, Tanz, Akrobatik verliehen sie den Figuren und ihrer Befindlichkeit Ausdruck auf eindrückliche Weise. Gemeinsam gaben sie den vielfältigen Emotionen raum, rollend, kichernd, wirbelnd, schlenkernd und hüpfend.
(Glattaler, Volketswil, 9.9.05)

…von Freundschaftsritualen, Imponiergehabe und Szenen der Ausgrenzung
Fünf rotgeschopfte Mädchen erzählen mit der universellen Sprache von Tanz und Musik von Freundschaftsritualen, Imponiergehabe und Szenen der Ausgrenzung, wie sie sich tagtäglich auf den Pausenplätzen abspielen.
(Tages Anzeiger, Bellevue, 19.3.05)

Die physische Selbstverständlichkeit,
mit der die fünf Freundinnen auftreten, wirkt ansteckend, und vielleicht schaut der eine oder die andere nach der Vorstellung dann auch etwas genauer hin, was einem ein Körper so alles sagen kann, ohne dass der Mensch den Mund auftut.
(Neue Zürcher Zeitung, 21.3.05, Christina Thurner)

alle Vorgänge und Gefühle überzeugend in Bewegung umsetzen
In beinah unüberschaubarem Tempo bilden sich unter den fünf Tänzerinnen vom Ensemble Brigitta Schrepfers’s SOMAFON Allianzen und innige Beziehungen, die dann unter einigem Kummer wieder aufgelöst und neu gegründet werden.
Egal was gerade passiert, die fünf Frauen können alle Vorgänge und Gefühle überzeugend in Bewegung umsetzen, und selbst wenn sie miteinander ringen, bewähren sie ihre Eleganz.
(Die Vorstadt, 23.3.05)

Medienartikel

Werbematerial


Plakat

Videosequenz 

Bühne

Bühne: Auf drei Seiten schwarz ausgehängt, oder nach Absprache offener Raum
Die Bühne sollte einen Holzboden oder ähnliches haben.
Der Auftrittsort sollte verdunkelbar sein.

Bühnengrösse: Breite 9-10 Meter, Tiefe 8, Höhe mind. 3.50 Meter